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Rund 320 Angebote

Den Schulabgänger/innen stehen rund 320 anerkannte Ausbildungsberufe zur Verfügung. Egal, für welche Berufsausbildung man sich entscheidet, sie läuft nach einem bestimmten Schema ab. Sie erfolgt im sogenannten dualen System, das heißt, praktische Ausbildung im Betrieb wechselt mit theoretischem Unterricht in der Berufsschule (ein bis zwei Tage pro Woche oder in entsprechenden Blöcken). Das Verhältnis von Praxis zu Theorie beträgt etwa drei Viertel zu einem Viertel. Die meisten Ausbildungen sind auf drei bis dreieinhalb Jahre angelegt. Für Abiturienten kann sich bei entsprechender Leistung und mit dem Einverständnis des Betriebes die Ausbildung um ein bis eineinhalb Jahre verringern. In vielen kaufmännischen Berufen etwa ist der Abschluss für Abiturienten schon nach zwei Jahren möglich.

Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung ab. Im kaufmännischen Bereich erwirbt man den sogenannten Kaufmannsgehilfenbrief, im Handwerk den Abschluss zum Gesellen, und in der Industrie ist es die Facharbeiterprüfung.

Während der Ausbildung wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt, die mit jedem Ausbildungsjahr ansteigt und für jeden Ausbildungsberuf separat festgelegt ist. Je nach Ausbildungsberuf und Ausbildungsjahr erhält man ca. 620 Euro bis 1.500 Euro im Monat. Die Reform des Berufsbildungsgesetzes, die 2020 in Kraft trat, sieht vor, dass Auszubildende für das erste Lehrjahr eine Mindestausbildungsvergütung erhalten, die 2023 bei 620 EUR lag. Die Mindestausbildungsvergütung darf lediglich von tarifgebundenen Betrieben, die in ihrem Tarifvertrag eine niedrigere Vergütung vereinbart haben, unterschritten werden. Möglich ist seit 2020 auch, dass Ausbildungen in Teilzeit absolviert werden können, sofern Betrieb und Auszubildende/r sich hierüber einig sind.

Von den Unternehmen werden vielfach besondere Zusatzqualifikationen während der Ausbildung angeboten, etwa die Möglichkeit, sich weitere IT- und Fremdsprachenkenntnisse anzueignen, einen Aufenthalt bei einer ausländischen Niederlassung zu absolvieren oder zusätzliches betriebswirtschaftliches Wissen zu erwerben. Eine Übersicht über diese Unternehmen mit ihren weiteren Qualifikationen in der Ausbildung bietet das Portal AusbildungPlus“ (www.bibb.de/ausbildungplus/de). In der Rubrik „Datenbanken“ können unter „Zusatzqualifikationen“ Ausbildungsangebote recherchiert werden.

Die praktische Ausbildung steht bei der Ausbildung eindeutig im Vordergrund. Interessant ist dieser Ausbildungsweg also für all diejenigen, die einen möglichst raschen Berufseinstieg und damit schnelle finanzielle Unabhängigkeit sowie einen großen Praxisanteil in der Ausbildung bevorzugen.

Alle Ausbildungsberufe eröffnen Aufstiegsmöglichkeiten. Aber das geht natürlich nicht automatisch. Man muss sich entweder über betriebsinterne Weiterbildungsangebote weiterqualifizieren oder irgendwann später noch einmal die Schulbank drücken. Sei es, je nach Beruf, für eine Meisterprüfung, für den Abschluss an einer Fachschule oder an einer Wirtschaftsakademie. Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, sollte etwa ein bis eineinhalb Jahre vor dem Schulabschluss Informationen einholen und auch bereits zu diesem Zeitpunkt die Lehrstellenangebote im Internet oder der lokalen Zeitung studieren.

Informationen zu den Ausbildungsberufen erhält man bei der Bundesagentur für Arbeit und in den Berufsinformationszentren (BiZ) der Bundesagentur für Arbeit. Auch werden Ausbildungsberufe in der Berufedatenbank der Arbeitsagentur sehr gut beschrieben:

https://web.arbeitsagentur.de/berufenet (siehe „Berufe A – Z“)

Freie Ausbildungsplatzstellen werden entweder von der jeweiligen Arbeitsagentur vermittelt oder sind in Ausbildungsplatzbörsen im Internet recherchierbar, etwa in der „Jobsuche“- Datenbank auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit unter

https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/

Weitere wichtige Lehrstellenbörsen sind:
www.ihk-lehrstellenboerse.de, https://handwerk-rlp.de/lehrstellensuche,
https://ausbildung-rlp.jetzt, www.jobzzone.de

Hat man bereits einen Betrieb ins Auge gefasst, lohnt der Blick auf dessen Homepage. Die meisten Betriebe haben eine Rubrik „Ausbildung und Karriere“ und informieren hier über offene Ausbildungsstellen und Anforderungen an die Bewerber/innen.